„Der Wunsch eines jeden Hoteliers ist, Leben in der Lobby zu haben“

München, Stöbern, probieren und dazu ein netter Plausch: Mit dem Kiezmarkt im Innenhof des Mercure Berlin City lädt Hoteldirektor Philip Ibrahim dazu ein, das kulturelle Angebot in unmittelbarer Umgebung zu entdecken. „Ich liebe Flohmärkte und so kam mir die Idee, in unserem

„Der Wunsch eines jeden Hoteliers ist, Leben in der Lobby zu haben“
Hoteldirektor des Mercure Hotel Berlin City: Philip Ibrahim © Nora Blum

Hof einen Kiezmarkt zu etablieren, auf dem ortsansässige Künstler ausstellen, unter anderem Streetart“, erklärt der 39-Jährige. Mit diesem Konzept fügt sich das Event bestens in die Mercure „Local Stories“ ein, bei denen Mercure-Mitarbeiter dank Insider-Wissens das unverfälschte Lokalkolorit ihrer Stadt Gästen nahebringen. Denn wer weiß besser, was in einer Stadt spannend ist, als die Menschen, die dort leben und arbeiten? Premiere für den Kiezmarkt im Mercure Berlin City war vergangenen Sommer, im Herbst 2019 findet der nächste Markt mit etwa 20 Ständen statt.

Welche Rolle spielt Nachbarschaft für Sie?

Eine sehr große. Der Wunsch eines jeden Hoteliers ist es, Leben in der Lobby zu haben, sei es mit Hotelgästen, aber auch mit Menschen, die im Kiez arbeiten und wohnen. Damit wir Nachbarn für uns gewinnen, lassen wir uns vieles einfallen.

Zum Beispiel?

Wir haben bereits elf Quiznächte in unserem Hotel arrangiert und das waren bestimmt nicht die letzten. Anfangs war unser Gedanke, die Bar damit etwas zu beleben. Mittlerweile haben wir durchschnittlich 80 Gäste, verteilt auf 20 Teams, viele kommen aus der Umgebung. Die drei Bestplatzierten bekommen übrigens Preise, der Lucky Looserebenfalls.

Sehen Sie – neben den Einnahmen – bei der Quiznacht noch weiteren Mehrwert für das Hotel?

Mitarbeiter und Gäste haben Spaß dabei und das ist noch wichtiger als Geld. Ich sehe diese Aktion aber auch als Trainingsmöglichkeit für unsere Führungskräfte. Denn sie moderieren die Veranstaltung – und vor so vielen Leuten frei zu sprechen, ist durchaus eine Herausforderung.

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Sie haben dauerhaft einen „Kiez Corner“ im Hotel. Was bieten Sie dort an?

Berliner Produkte, als Beispiel fallen mir Gesundheits-Lollis ein. In einem weiteren Teil der Kiez-Corner war vier Jahre ein Bookshop untergebracht, in dem Gäste Bücher mit Berlin-Bezug kaufen konnten. Jetzt wollen wir etwas Neues machen und Start-Ups die Möglichkeit geben, ihre Produkte von den Hotelgästen testen zu lassen. Erst kürzlich haben sich zwei Jungunterunternehmer bei uns vorgestellt, die Virtual Reality-Kunst machen. Sie wollen die klassischen Bilderausstellungen in den Hotels digitalisieren. Dafür haben sie eine VR-Brille entwickelt, mit deren Hilfe Nutzer Lichtprojektionen vor Augen haben. Ganz schön verrückt, aber ich bin stets offen für neue Wege.

Nachbarschaft steht bei Ihnen in engem Zusammenhang mit Nachhaltigkeit…

Absolut, wir waren zum Beispiel das erste Hotel in Deutschland, das die Initiative „Too Good To Go“ unterstützt hat. Damit liefern wir nicht nur einen wichtigen Beitrag zum Thema Lebensmittelverschwendung, sondern schaffen es, neue Gäste für unsere Bar und das Restaurant zu gewinnen. Ganz häufig kommen Leute, die über „Too Good To Go“ bereits Frühstück bei uns abgeholt haben, auch zu uns zum Essen.

Weitere Informationen über Mercure unter www.mercure.com

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Über den Autor: Frank Baranowski