Gaumenschmaus auf der Fischerinsel im Lago Maggiore

Das Festival Gente di lago e di fiume bringt auf fulminante Weise die urtümlichen Gaumenfreuden des Sees zur Geltung: alles rund um die heimischen Süßwasserfische.

Am Lago Maggiore präsentiert sich die Kochkunst von seiner ursprünglichen Seite. Das Festival „Gente di lago e di fiume“ vom 6. bis zum 7. Oktober auf

Festival Gente di lago e di fiume
Köche des © Gente di Lago e Fiume

der bringt auf fulminante Weise die urtümlichen Gaumenfreuden des Sees zur Geltung: alles rund um die heimischen Süßwasserfische. Den malerischen Rahmen für das junge Event bietet die unverwechselbare Isola dei Pescatori

Eine noch junge Idee, die in diesem Jahr erst zum zweiten Male umgesetzt wird und schon verspricht, ein Klassiker zu werden: das Festival Gente di Lago e di Fiume, die Leute vom See und vom Fluss, bringt am 6. und 7. Oktober Chefköche auf die Isola dei Pescatori, mitten im norditalienischen Lago Maggiore. Ein kulinarisches Ereignis erster Güte und voller Emotionen, was seinem Begründer zu verdanken ist: Marco Sacco, der am Lago di Mergozzo das Restaurant Piccolo Lago betreibt, ist der Initiator dieses Festivals. Die Idee ist, alles wertzuschätzen, was Tradition, Kultur und die Gastronomie hervorbringen in einer Landschaft, die an den Seen und Flüssen von den Alpen bis zum Meer vom Süßwasser geprägt ist. Denn, so sagt Marco Sacco: „Wir sind Leute vom See und wir haben unsere eigene Kultur, die man wertschätzen sollte.“ In einem Land mit so langer Küstenlinie wie Italien ist das durchaus etwas Besonderes. Und wie überall in Italien, ist auch hier ein wichtiger Teil der Kultur das gute Essen.

Dabei ist das zweitägige Gourmet-Festival auf der Isola dei Pescatori, Fischerinsel, lediglich das i-Tüpfelchen auf dem breit angelegten Plan, der Kultur rund um den Süßwasserfisch mehr Geltung zu verschaffen. Der eigens gegründete Verband vereint nicht nur eine Gemeinschaft von Köchen, sondern auch Fischer, Fischkundler, Aquafarmer und Liebhaber der Sache, die alle das Ziel vereint, nicht nur dem Festival Gente di Lago e di Fiume zum Erfolg zu verhelfen, sondern auf lange Sicht die Idee einer Förderung der Süßwasserkultur auf weitere Regionen als den Lago Maggiore auszuweiten.

Derweil aber wird auf der Isola dei Pescatori gefeiert: Am Sonntag, d. 6. Oktober wird die Insel regelrecht von einem Netz von Essenständen überzogen. Hier bietet über ein Dutzend hervorragender Chefköche aus ganz Italien zusammen mit den Köchen der Insel das Schmackhafteste, was die hohe Küche rund um den Süßwasserfisch auf dem Stiefel zu bieten hat, um zu probieren, Aromen zu genießen, und selbstverständlich auch den jeweils angemessenen Wein zu verkosten. Ausgerüstet mit einem Lageplan kann sich der Besucher seinen kulinarischen Weg zurechtlegen, begleitet von stimmungsvoller Livemusik und von zahlreichen Informationen zu den verarbeiteten Produkten und dem Habitat der Fische. Und natürlich werden dabei auch die Kinder nicht vergessen. 1500 Besucher werden erwartet, um sich den ganzen Sonntag lang verwöhnen zu lassen. Am zweiten Tag der Veranstaltung stehen Vorträge und Debatten über die Zukunftsperspektiven im Vordergrund.

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Die Isola dei Pescatori selbst ist sicherlich eine der Attraktionen des Festivals Gente di Lago e di Fiume. Das Eiland im Lago Maggiore zwischen Stresa und Verbania ist etwa 350 m lang und bis zu 100 m breit und seine nur noch ca. 40 ständigen Einwohner leben in einem historischen Dorf aus mehrstöckigen Gebäuden mit langen Balkonen, von denen früher Fische zum Trocknen hingen. Eine beschauliche Fußgängerinsel mit engen Gassen, einem kleinen Platz und einer Promenade. Bekannt ist die Insel auch für ihren Ferragosto-Brauch, am 15. August in einer feierlichen Prozession eine Marienstatue in Fischerbooten um die Insel herum zu fahren.

Außerdem nennt die kleine Insel zwei besondere Museen ihr eigen, die viel Einsicht über das Leben der Insulaner, der gente di lago, geben. Da ist das ehemalige Wohnhaus des Künstlers und Bildhauers Andrea Ruffoni (1925 – 1990), das als Casa Ruffoni zum Museum umgestaltet ist, ein Haus voller Kunst, oft aus Gips oder Holz, inspiriert vom Leben auf dem Lago Maggiore. Seit 2016 hingegen ist in den Räumen der ehemaligen Schule das Museo della Pesca, das Fischer-Museum, untergebracht. Täglich von 10 – 17 h bei freiem Eintritt geöffnet, sind hier alte Werkzeuge und Gerätschaften zu bestaunen, die dem Besucher verdeutlichen, wie die Fischerei am Lago Maggiore früher einmal funktionierte.

Weitere Informationen sind zu finden unter www.distrettolaghi.it

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Über den Autor: Frank Baranowski